Austrocknung
Niederschläge sind im Gebiet Timau von Februar bis Mai geringfügig und müssen für den Gemüseanbau durch Bewässerung ergänzt werden. Verstärkt bewässert werden muss in der überwiegend trockenen Jahreszeit von Juni bis Mitte Oktober. Von Ende Oktober bis etwa Ende Januar des Folgejahres sind die Niederschläge heftig zwischen der Fußzone und Savanne an der Nordwestflanke des Mt. Kenya. Die radialen Abflüsse des Mt. Kenya, die Bodenfeuchte und Grundwasser speichern, reichen bis 50 km an das Savannengebiet und begünstigen den Ackerbau in den sichereren Regenzeiten zwischen Oktober bis Mitte Februar. Die regengünstigsten fruchtbarsten Anbauzonen, nahe am Fuße des Mt. Kenya, sind aus englischer Kolonialzeit im Besitz britischer Farmer. Der Oktober bringt für das Anbaugebiet TIMAU den Übergang von der Trockenphase von März bis September zur Regenzeit durch den NO Passat, der an dieser Westflanke des Mt. Kenya stärker ist als an der Ostflanke.
Kleinfarmer haben im Zuge einer Landreform ihre kleinen Ackerflächen gegen angebotenes fruchtbares Ackerland im Gebiet Timau getauscht und zusammengelegt. Zur gemeinsamen Bewirtschaftung haben sie Kooperativen gebildet, sogenannte „farm groups“, die als „bürgerliche Gesellschaft“ registriert wurden. Das Ackerland hier ist Vulkanausfluss vom Mt. Kenya und sehr fruchtbar. Die fruchtbaren Äcker sind der Äquatorsonne ausgesetzt und würden ohne Wasser, Bewuchs und Eindämmung der Evaporation veröden. Dem Land droht Dürre, wenn keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Eine permanente Grünbedeckung dämmt die Evaporation ein. Die organische Grünbedeckung und natürliche Niederschläge sorgen für einen Ausgleich des entnommenen Grundwassers. Die Nutzung der Wasserabflüsse des nahen Mt. Kenias sowie die Nutzung einer Quelle im Umfeld der zu bewirtschaftenden Flächen können zur Verbesserung der Bilanz des Wasserhaushalts beitragen. Es wird darauf ankommen, eine effektive Bewässerungsmethode umzusetzen und die Nutzungsrechte konfliktfrei zu regulieren. In einer Region, in der bisher wenig mit Bewässerungsland-wirtschaft gearbeitet worden ist, stellt das Vorhaben ein echtes Novum und gleichzeitig ein großes Potenzial zur nachhaltigen Landnutzung dar.
Die Situation verschärft sich, da den Farmgruppen das Geld für Investitionen fehlt, die für Maßnahmen der Fruchtbarkeitserhaltung und Bodenaustrocknungsvermeidung und damit zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung Ihrer Ländereien Voraussetzung sind.
Um den Farmern eine verbesserte Einkommensmöglichkeit zu schaffen, soll mit dem Projekt ein mechanisierte Gemüseanbau in der Region initiiert werden, der dazu eine hohe Wertschöpfung verspricht.